Quoniam Outlook 2022: Schlüssel zum Anlageerfolg

Exzessive Liquidität, Asset-Preise auf Allzeithochs und Inflationsraten von mehr als fünf Prozent: Auch wenn die Herausforderungen 2022 für Investoren groß sind, lässt sich mit einer geschickten Vermögensallokation auch weiterhin Rendite an den internationalen Kapitalmärkten erzielen.

„Wir bleiben vorsichtig optimistisch“, fasst Quoniam-CIO Thomas Kieselstein zusammen. Positiv stimmt vor allem die weiterhin hohe Liquidität, die angelegt werden müsse. „Wir haben bereits deutliche Flows in die globalen Aktienmärkte gesehen, allein die Zuflüsse in diesem Jahr waren vier- bis fünfmal so hoch wie in den 25 Jahren zuvor“, sagt Kieselstein. Bemerkenswert sei zudem, dass private Anleger wichtiger Teil dieser Entwicklung seien und in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen hätten. Segmente wie Growth-Aktien oder Immobilien hätten jedoch in den vergangenen Jahren extrem vom billigem Geld profitiert.

„Wir bleiben für die Kapitalmärkte vorsichtig optimistisch.“

Thomas Kieselstein
CIO, Managing Partner

Überschüssiges Geld geht in die Kapitalmärkte​ – Retail Investoren mit Marktmacht
Quelle: Bloomberg Intelligence Market Segmentation Data, ohne High Frequency und Market Maker​
Geldpolitik und Inflation

Gleichwohl sind es vor allem zwei Risiken, die die Kapitalmärkte derzeit stark beschäftigen. Gelingt der Strategiewechsel der Notenbanken reibungslos? Und: Entwickelt sich die Inflation zu einer Runaway-Inflation, also über einen längeren Zeitraum hohen Teuerung?

Für Dr. Harald Henke, Head of Fixed Income bei Quoniam, ist die aktuelle Unsicherheit hoch. Die ersten Schritte des Taperings seien bereits erfolgt, worauf der Bondmarkt mit flacheren Kurven eher skeptisch reagiert habe.

Die Inflationserwartungen haben ihren Peak erreicht, der Zenit scheint hier überschritten. 

Dr. Harald Henke
Head of Fixed Income Portfolio Management

Der Anstieg der Inflation habe zwar die Märkte beziehungsweise den Konsensus nach Jahren niedriger Inflationsraten überrascht. „Doch die Inflationserwartungen haben ihren Peak erreicht, der Zenit scheint hier überschritten“, kommentiert Henke und verweist auf die zuletzt gesunkenen Breakeven-Inflationsraten. „Der Bond­markt sieht die Inflations­gefahr also nicht so kritisch.“

Konsequenzen für die Anlagestrategie 

Anleihen

Für die Rentenmärkte bedeutet die Entwicklung ein heterogenes Bild. Henke skizziert zwei Szenarien: „Bei einer Normalisierung der Inflation sehen vor allem US-Dollar-Unternehmensanleihen attraktiv aus“, sagt Henke. Gegenüber zehnjährigen Bundes­anleihen, die einen minimal positiven Total Return bieten würden, sei bei Investment-Grade-Corporates in US-Dollar ein Total Return von rund 2,5 Prozent zu erwarten – die Währungs­absicherung schon eingerechnet. Da könnten auch IG-Euro Unternehmens­anleihen mit einem zu erwarteten Total Return von 1 bis 1,5 Prozent nicht mithalten.

Bei einer Normalisierung der Inflation ​sehen USD-Unternehmensanleihen attraktiv aus​
Quelle: Quoniam Asset Management GmbH​

„Wenn jedoch Anleger Sorge vor steigender Inflation haben, sollten sie die Zins-Duration reduzieren“, so Henke. Die Spread-Komponente könnte dagegen in diesem Umfeld gut funktionieren. „In einem Inflations­szenario spricht mehr für Spreads als für Duration“, erläutert der Fixed-Income-Experte. Der Grund: Spreads sollen das Risiko eines Unternehmens kompensieren. Und bei hoher Inflation sinkt der Realwert der Schulden, das heißt, die Schulden sind für ein Unternehmen deutlich besser tragbar. Zudem können viele Firmen die Kosten an die Konsumenten weitergeben.

Die Kreditrisiken generell hält Henke für überschaubar. Gründe dafür sind nach Aussage des Experten „der Zentralbank-Put, die niedrigen Defaults und ein positiver Outlook“. So gebe es seit einigen Quartalen deutlich mehr Up- als Downgrades durch die Ratingagenturen.

Aktien 

„Aktien bleiben attraktiv, sie sind langfristig immer noch eine gute Wahl. Aber die Total Returns werden wohl geringer ausfallen als in der Vergangenheit“, fasst Dr. Volker Flögel, Head of Equities & Multi-Asset, die Aktiensicht zusammen. Die Rally der US-Titel, allen voran der Growth-Werte, die in den vergangenen Jahren die Märkte dominiert hatten, nähere sich dem Ende. Auch deshalb riet Flögel Anlegern zur Vorsicht bei passiven Indizes. „Es herrscht zum Teil ein enormes Konzentrationsrisiko bei einigen Indizes.“ Beim S&P 500 waren zuletzt beispielsweise die fünf Top-Titel für rund 25 Prozent der Index-Performance verantwortlich.

„Aktien bleiben attraktiv, sie sind langfristig immer noch eine gute Wahl.“ 

Dr. Volker Flögel
Head of Equities & Multi-Asset

Der Experte favorisiert aktuell vor allem Aktien aus den Schwellenländern sowie Europa. Die erwarteten Risikoprämien sowie das erwartete Gewinnwachstum seien hier attraktiv, die Wachstumsschwäche in diesen beiden Regionen überwunden. „Wer ein bisschen Mut mitbringt, findet gerade in den Emerging Markets attraktive und gut bewertete Investmentgelegenheiten.“

Aktien – Value und Momentum outperformten bei Inflation​
Quelle: Data from https://mba.tuck.dartmouth.edu/pages/faculty/ken.french/data_library.html and Bloomberg. Quoniam calculations. The return of the multifactor signal is calculated as the average return of the Value, Momentum, Quality, and Low Vol signal​

Eine gute Alternative für Aktienanleger können nach Ansicht von Flögel auch Faktor-Strategien sein. Während Value und Momentum gerade in Zyklen steigender Inflation ihre Stärke zeigen, verdeutlicht der Blick in die Historie, dass eine Multifaktor-Strategie, also eine Mischung aller Stile, in der Lage ist, in allen Inflations-Phasen outzu­performen, so der Head of Equities & Multi Asset.

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