Warum ein MINT-Studium die perfekte Basis für eine (weibliche) Karriere im Finanzbereich ist
Wir brauchen mehr Frauen in MINT, wenn die Finanzbranche vielfältiger und innovativer werden soll. Um zur Wahl eines solchen Studiums zu ermutigen, haben wir unsere Kolleginnen aus dem Bereich Investments gefragt, wie sie auf Idee kamen, ein Studium in einer MINT-Fachrichtung aufzunehmen und welchen Rat sie jungen Frauen mit auf den Weg geben würden.

Innovative Mindset – das ist einer unserer vier Grundwerte als Unternehmen. Bei diesem Grundwert spielt Diversität eine Rolle – es ist nachgewiesen, dass kognitiv diversere Teams innovativer und erfolgreicher sind als weniger diverse. Daher stellen wir uns als Unternehmen regelmäßig die Frage: Wie können wir uns diverser aufstellen?
Der naheliegende Blick fällt auf das Verhältnis von weiblichen gegenüber männlichen Mitarbeitenden.
- Firmenweit haben wir fast 30% weibliche Mitarbeitende. Im Bereich Investments, also dort, wo Innovation maßgeblich gefragt ist, sind es 20% Frauen.
- Wir würden gerne mehr Frauen einstellen. Oftmals erreichen uns aber überwiegend Bewerbungen von Männern, wenn wir Stellen in diesem Bereich ausschreiben.
- Als quantitativer Asset Manager ist bei uns im Bereich Investments nicht nur eine hohe Vertrautheit mit den Kapitalmärkten notwendig, sondern auch ein hohes naturwissenschaftliches Verständnis.
- Wir haben in diesem Bereich eine hohe Dichte an promovierten Wirtschafts- und anderen -Wissenschaftlern, häufig aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bzw. STEM (science, technology, engineering, mathematics).
Worauf wollen wir hinaus? Wir können nur mehr Frauen einstellen, wenn sich mehr Frauen bei uns bewerben. Die Anzahl an Bewerberinnen kann nur zunehmen, wenn mehr Frauen MINT-Studiengänge absolvieren.
Um junge Frauen bei der Wahl eines solchen Studiums zu ermutigen, haben wir deswegen unsere Kolleginnen aus dem Bereich Investments gefragt, wie sie auf die Idee kamen, ein Studium in einer der MINT-Fachrichtungen aufzunehmen. Was würden sie ihrem jüngeren Selbst heute raten bzw. was sind ihre Empfehlungen an junge Frauen, die ein solches Studium in Erwägung ziehen?
„Wichtig ist, sich nicht von Rückschlägen aufhalten zu lassen und immer wieder die eigene Motivation zu hinterfragen. Ich würde jungen Frauen zudem empfehlen, frühzeitig Netzwerke zu knüpfen und Mentoren zu finden, die in schwierigen Momenten Unterstützung bieten und den eigenen Weg bestärken können.“

Dr. Jieyan Fang-Klingler,
Co-Head of Research Forecasts
Was hast du studiert und wie bist du dazu gekommen?
Ich habe Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Finance studiert und später in diesem Bereich promoviert. Schon während meiner Schulzeit in China hatte ich ein großes Interesse an Mathematik und Wirtschaft. Die Entscheidung, Wirtschaft zu studieren, kam daher, dass ich die Verknüpfung von analytischem Denken und gesellschaftlicher Relevanz spannend fand. In Deutschland habe ich dann die Gelegenheit genutzt, meine akademische Ausbildung weiterzuführen und mich auf Finanzwirtschaft mit dem Schwerpunkt der quantitativen Analysen zu spezialisieren.
Was hat dich dazu bewogen, in die Finanzbranche zu gehen?
Während meines Studiums habe ich verschiedene Praktika in Bereichen wie Wirtschaftsprüfung, Vermögensverwaltung und Beratung absolviert. Am meisten Spaß hat mir das Praktikum in der Finanzbranche gemacht. Diese Branche hat mich aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihres großen Einflusses auf die weltweite Wirtschaft besonders fasziniert. Besonders spannend finde ich, wie Entscheidungen in der Finanzwelt direkte Auswirkungen auf Unternehmen, Volkswirtschaften und den Alltag der Menschen haben können. Als ich in meiner Promotion tiefer in die Finanzmärkte eintauchte, wurde mir zunehmend klar, dass meine analytischen Fähigkeiten und meine Leidenschaft für komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge ideal zu einer Karriere im Finanzsektor passen. Es hat mir die Möglichkeit gegeben, sowohl in der Forschung als auch in der praktischen Anwendung zu arbeiten und dabei kontinuierlich neue Herausforderungen zu meistern.
Was würdest du deinem jüngeren Selbst oder jungen Frauen, die überlegen, ein MINT-Studium zu beginnen, raten?
Mein Ratschlag wäre, sich nicht von Zweifeln oder gesellschaftlichen Normen entmutigen zu lassen. Der Einstieg in diese Bereiche kann zwar herausfordernd erscheinen, aber es ist unglaublich bereichernd, die eigenen Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Perspektiven zu entdecken. Wichtig ist, sich nicht von Rückschlägen aufhalten zu lassen und immer wieder die eigene Motivation zu hinterfragen. Ich würde jungen Frauen zudem empfehlen, frühzeitig Netzwerke zu knüpfen und Mentoren zu finden, die in schwierigen Momenten Unterstützung bieten und den eigenen Weg bestärken können. MINT-Berufe eröffnen eine enorme Vielfalt an Möglichkeiten, die spannend und gesellschaftlich äußerst bedeutend sind.
„Was ich jungen Frauen, die überlegen, ein MINT-Studium zu beginnen, raten würde? Nur zu, es lohnt sich!“

Dr. Laura Jehl,
Research Analyst
Was hast du studiert und wie bist du dazu gekommen?
Ich habe mich schon immer sowohl für Geisteswissenschaften als auch für Mathematik/Informatik interessiert, und meine Faszination für Sprache ist immer größer geworden. Die Computerlinguistik bot eine perfekte Verschmelzung meiner Interessen, kombiniert mit einem Fokus auf die praktische Anwendung.
Was hat dich dazu bewogen, in die Finanzbranche zu gehen?
In erster Linie die Aussicht, mein Fachwissen in der Verarbeitung natürlicher Sprache auf ein schwieriges Prognoseproblem anzuwenden.
Was würdest du deinem jüngeren Selbst oder jungen Frauen, die überlegen, ein MINT-Studium zu beginnen, raten?
Nur zu, es lohnt sich!
„Ich mag die Finanzbranche, weil sie verschiedene Wissensbereiche wie Finanzen, Innovation und Kommunikation miteinander verbindet und dynamische Herausforderungen sowie kontinuierliche Lernmöglichkeiten bietet.“

Rocío Muñiz,
Portfolio Manager Equities
Was hast du studiert und wie bist du dazu gekommen?
Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert, weil ich neugierig auf die Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Finanzen, Gesellschaft und anderen miteinander verbundenen Bereichen wie der Politik war. Mein Interesse daran, zu verstehen, wie diese Faktoren einander beeinflussen, hat mich dazu gebracht, diesen Weg einzuschlagen.
Was hat dich dazu bewogen, in die Finanzbranche zu gehen?
Ich bin leidenschaftlich gerne im Investmentbereich tätig. Als Portfolio Manager kann ich meine analytischen Fähigkeiten weiterentwickeln und gleichzeitig etwas bewirken. Ich mag die Finanzbranche, weil sie verschiedene Wissensbereiche wie Finanzen, Innovation und Kommunikation miteinander verbindet und dynamische Herausforderungen sowie kontinuierliche Lernmöglichkeiten bietet.
Was würdest du deinem jüngeren Selbst oder jungen Frauen, die überlegen, ein MINT-Studium zu beginnen, raten?
Ich würde raten, der eigenen Neugier zu folgen und sein Potenzial auszuschöpfen. Man kann an Dingen arbeiten, die man liebt, und auf diese Weise innovative Ideen entwickeln und die Grenzen des eigenen Wissens erweitern. Man sollte an sein Potenzial glauben, sich Lernherausforderungen stellen und nach Möglichkeiten suchen, die einen inspirieren.
„In der heutigen Arbeitswelt werden analytisches Denken und der Umgang mit Daten immer wichtiger. Entscheidend ist jedoch, dass ihr eure intrinsische Motivation für die Wahl eines naturwissenschaftlichen Hauptfachs versteht.“

Dr. Desislava Vladimirova,
Research Forecasts
Was hast du studiert und wie bist du dazu gekommen?
Ich habe Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Finanzen und Fokus auf Kapitalmärkte studiert. Mein Interesse an Finanzen begann schon früh in der Schule. Ich erinnere mich an einen Berufsinformationstag, der von unserem Klassenlehrer organisiert wurde und an dem Eltern ihre Berufe vorstellten. Der Vater eines Klassenkameraden, der im Finanzwesen tätig war, hielt einen besonders überzeugenden Vortrag. Nach der 7. Klasse besuchte ich eine Wirtschaftsschule mit Schwerpunkt Banking, was mein Interesse an der Finanzbranche weiter verstärkte. Dies führte dazu, dass ich mich während meines Bachelor- und Masterstudiums eingehender mit diesem Thema befasste, und mündete schließlich in meiner Doktorarbeit.
Was hat dich dazu bewogen, in die Finanzbranche zu gehen?
Es ist schwierig, einen bestimmten Wendepunkt zu benennen, der mich zur Finanzbranche geführt hat, aber ich glaube, dass mein Bachelorstudium eine wichtige Rolle gespielt hat. Ich war besonders daran interessiert, die Dynamik der Preisfindung auf den Kapitalmärkten zu verstehen – insbesondere, wie man den fairen Preis verschiedener Instrumente bestimmt und Vorhersagemodelle entwickelt. Besonders interessant fand ich, dass sich mithilfe quantitativer Analysen Vorhersagen über die Portfolio-Performance treffen lassen. Mir wurde schnell klar, wie wichtig die praktische Anwendung ist, und so absolvierte ich ein Praktikum bei Union Investment. Diese Erfahrung bestärkte mich in meinem Wunsch, eine Karriere im Finanzwesen anzustreben.
Was würdest du deinem jüngeren Selbst oder jungen Frauen, die überlegen, ein MINT-Studium zu beginnen, raten?
Mein Rat ist ganz einfach: Wer sich bei der Wahl seines Studienfachs unsicher ist, dem bietet ein MINT-Studium eine solide Grundlage für eine wissenschaftsbasierte Karriere und vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. In der heutigen Arbeitswelt werden analytisches Denken und der Umgang mit Daten immer wichtiger. Entscheidend ist jedoch, dass ihr eure intrinsische Motivation für die Wahl eines naturwissenschaftlichen Hauptfachs versteht.