Volle Transformation voraus! Interview zur neuen Strategie Quoniam Climate Equities

Die neue Strategie Quoniam Climate Equities nutzt aktiv die Chancen des Klimawandels und der nachhaltigen Transformation. Der Fokus liegt auf Unternehmen, die dringend notwendige Emissionsreduktionen besonders ambitioniert verfolgen. Claudia Röring, Dr. Laura Jehl und Johannes Lins erläutern die Vorteile dieses Ansatzes.

 

Wie ist die Idee zu Quoniam Climate Equities zustande gekommen?

Claudia Röring: Unsere Kunden machen sich zunehmend Gedanken über die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Portfolio. Sie möchten die Chancen der nachhaltigen Transformation nutzen – durch das Investment in Unternehmen, die aufgrund von technologischer Innovation oder erfolgreicher Anpassung ihrer Geschäftsmodelle an den Klimawandel Renditepotenziale bieten. Gleichzeitig ist ihnen ein breit diversifiziertes Portfolio, das unbeabsichtigte Sektor- oder Faktorrisiken systematisch vermeidet, wichtig. Speziell für diese Bedürfnisse haben wir die Climate-Equities-Strategie entwickelt – typisch Quoniam auf Basis umfangreichen Researchs.

Die Strategie investiert weltweit in Unternehmen, die potenziell gut für die Auswirkungen des Klimawandels aufgestellt sind; beispielsweise, weil in Zukunft eine höhere Profitabilität durch saubere Produktion oder Wachstum durch innovative Technologien zu erwarten sind. Zudem managen wir Klimarisiken aktiv. Dazu gehört, dass wir auch in Unternehmen mit hohen aktuellen Emissionen investieren, wenn sie eine überzeugende Dekarbonisierungs-Strategie haben.

Wie identifiziert Quoniam solche Transformationskandidaten?

Dr. Laura Jehl: Dafür haben wir ein Climate Transformation Signal entwickelt. Es erfasst die Chancen des Klimawandels durch eine Übergewichtung von Transformationskandidaten – also Unternehmen, die gut für die Herausforderungen des Klimawandels aufgestellt sind und sich verpflichtet haben, ihre Emissionen langfristig zu reduzieren. Dafür nutzt das Signal eine Vielzahl von Daten. Zunächst betrachten wir Klimaziele von Unternehmen inklusive der avisierten jährlichen Reduktion sowie des Ambitionsniveaus und Zielerreichungsgrades. Zudem werden Daten zum Management von operativen und produktbezogenen Emissionsrisiken verwendet, sowie zu Chancen durch neue Technologien und grüne Patente oder den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen.

„Das Signal erfasst die Chancen des Klimawandels durch eine Übergewichtung von Transformationskandidaten – also Unternehmen, die gut aufgestellt sind, durch neue Technologien und Geschäftsmodelle ihre Emissionen langfristig zu reduzieren.“

Dr. Laura Jehl,
Research Analyst

Des Weiteren stellen wir sicher, dass die Strategie einen positiven Impact auf die UN-Entwicklungsziele zu sauberer Energie und Klimaschutz hat.

Warum fokussiert sich Quoniam auf zukunftsbezogene Daten und Transformationskandidaten?

Dr. Laura Jehl: Zur Beantwortung dieser Frage muss man die zwei grundlegenden Herangehensweisen an nachhaltiges Investieren unterscheiden.

Eine ist die Vermeidungsstrategie, die sich bei (passiven) Klimaindizes wie der Paris-aligned Benchmark findet: Sie unterstützt den Impact von Unternehmen mit niedrigen Emissionen. So werden Unternehmen, die noch nicht sauber sind, bestraft. Firmen, die jetzt schon nachhaltig sind oder deren Geschäftsmodell keine signifikanten Emissionen verursacht – die also kaum Unterstützung bei der Transformation benötigen – werden belohnt. Dahinter liegt die Idee, dass „schmutzige“ Unternehmen durch die Bestrafung passiv einen Anreiz erhalten, sich zu ändern.

Passive Klimaindizes, die nach diesem Prinzip funktionieren, konzentrieren sich auf vergangenheitsorientierte Maße und leisten einen eher geringen Beitrag zur zukünftigen Reduktion von CO2-Emissionen. Zudem bringen sie das Risiko einer Portfolioverzerrung mit sich, da sie meist eine Konzentration in Sektoren wie IT oder Finanzen aufweisen.

Eine andere, aus unserer Sicht sinnvollere Herangehensweise ist die Unterstützung von zukünftigem Climate Impact und die Investition in Unternehmen mit hohen Emissionen – unter der Bedingung, dass das Potenzial zur Emissionsreduktion hoch ist. Hierbei wird aktiv ein Anreiz zu Veränderung geschaffen. Eine Reduktion in Zukunft kann Renditepotenziale mit sich bringen und die Bewertung erhöhen.

Unsere Forschung hat gezeigt, dass Unternehmen mit hohen Emissionen oft bessere Bewertungen bezüglich zukunftsgerichteter Kennzahlen wie etwa einem Carbon Emission Management Score oder der Anzahl von Patenten zu klimarelevanten Technologien haben. Zudem sehen wir einen Zusammenhang zwischen Klimazielen von Unternehmen und zukünftiger Reduktion. Zusätzlich ist es wichtig, die Qualität und das Ambitionsniveau der Klimaziele zu bewerten.

Wie funktioniert die Portfoliokonstruktion in der Praxis?

Johannes Lins: Das Klimaportfolio entsteht durch die Optimierung des von Laura erläuterten Climate-Transformation-Signals, vereint mit fundamentalen Bewertungs- und Qualitätseigenschaften sowie Trendaspekten. So werden neben dem Transformationspotenzial auch Fundamentaldaten berücksichtigt. Beispielsweise ist der Wert des grünen Patentportfolios im Verhältnis zur Bilanzsumme ein reines Qualitätsmaß, welches man in Kombination mit der Bewertung der Assets eines Unternehmens betrachten sollte.

Wir setzen bei der Konstruktion weniger auf umfangreiche Ausschlüsse, sondern fokussieren uns auf die systematische Abbildung des Transformationssignals. Im Vergleich zu vielen anderen ESG-Strategien können wir so ein breiter diversifiziertes Portfolio bei gleichzeitig aktiver Ausrichtung auf Emissionsreduktion und Innovation generieren. Dabei entsteht ein klarer Fokus auf klimarelevante Sektoren.

„Im Vergleich zu vielen anderen ESG-Strategien können wir ein breiter diversifiziertes Portfolio bei gleichzeitig aktiver Ausrichtung auf Emissionsreduktion und Innovation generieren.“

Johannes Lins, CFA
Portfolio Manager Equities

Um die Strategie hinsichtlich ihres Klimarisiko-Profils monitoren zu können, steht uns, zusätzlich zu den oben beschriebenen proprietären Signalen, ein unabhängiges Klimarisikomodell zur Verfügung. Dieses erlaubt es uns, unter verschiedenen Klimaszenarien das Risiko-Rendite-Verhältnis des Portfolios auszuwerten.

Was sind die Stärken der Quoniam Climate Equities-Strategie? Was unterscheidet sie von anderen Klimastrategien?

Claudia Röring: Das Besondere ist die Kombination der Vorteile eines quantitativen Investmentansatzes – fundierte wissenschaftliche Basis sowie breit diversifiziertes Anlageuniversum – mit dem Quoniam-Climate-Signal, das systematisch die Unternehmen mit den besten Antworten auf den Klimawandel identifiziert.

Andere aktive Nachhaltigkeitsstrategien sind oft konzentrierter und können ein höheres unsystematisches Risiko aufweisen, während breit gestreute, passive Nachhaltigkeitsstrategien, wie zuvor erläutert, kaum die Chancen zukünftiger Emissionsreduktionen nutzen können.

„Quoniam Climate Equities nutzt aktiv die Chancen der nachhaltigen Transformation und profitiert gleichzeitig von unserem bewährten systematischen Investmentprozess mit einem stringenten Risikomanagement.“

Claudia Röring,
Head of Product Management

Unsere Strategie adressiert mehrere Dimensionen: Sie nutzt aktiv die Chancen der nachhaltigen Transformation mit einem Portfolio, das einen Zielpfad von weniger als 2°C Erwärmung anstrebt. Gleichzeitig profitiert Quoniam Climate Equities von unserem bewährten systematischen Investmentprozess mit einem stringenten Risikomanagement.

Fazit

Quoniam Climate Equities nutzt zukunftsorientierte Kennzahlen, fokussiert auf Transformation und identifiziert Chancen und Risiken.

Im Ergebnis wird ein fundamental attraktives und breit diversifiziertes Aktieninvestment erreicht, das langfristig das Potenzial der Märkte voll ausschöpfen kann.

 

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