Diversifizierung von Credit-Portfolios mit Factor Investing

Wie können Anleger von Investitionen in festverzinsliche Faktorstrategien profitieren? Wie unterscheiden sich Multi-Faktor-Credits in ihren Eigenschaften von fundamental gemanagten Creditfonds? Die vorliegende empirische Studie von Quoniam zeigt, dass Anleger ihr Gesamtengagement in Credits diversifizieren können, indem sie ihre fundamental gemanagte Creditallokation um eine Multifaktorstrategie ergänzen.

Dr. Harald Henke
Head of Fixed Income Strategy

Warum sollten Anleger systematische Faktorstrategien in ihren Kreditallokationen in Betracht ziehen? Was können sie von einem solchen Multi-Faktor-Ansatz erwarten, und wodurch unterscheidet sich dieser Ansatz von der traditionellen Fundamentalanalyse und Portfoliokonstruktion? Wir haben eine umfangreiche Stichprobe globaler IG- und Euro IG-Creditfonds aus einer fundamentalen Verlgleichsgruppe verwendet, um die Merkmale dieser Fonds mit dem Multifaktor-Ansatz von Quoniam auf der Grundlage von Daten aus fünf Jahren zu vergleichen.

Folgende Fragen haben wir gestellt:
  • Wie unterscheidet sich der Multi-Faktor-Ansatz in seinen Merkmalen von fundamental gemanagten Credit-Fonds?
  • Wie wirkt sich die Kombination der beiden Ansätze auf die Gesamtperformance des Portfolios eines Anlegers aus?
  • Warum funktionieren Multi-Faktor-Creditfonds anders als fundamental gemanagte Creditfonds?
Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen:
  • Fundamental gemanagte Fonds korrelieren im Durchschnitt viel stärker mit der Richtung der Spread-Veränderungen am Markt. Diese Fonds erzielen in einem Umfeld fallender Spreads eine Outperformance und bei steigenden Spreads eine Underperformance. Umgekehrt ist die Korrelation mit der Marktrichtung bei der Multi-Faktor-Strategie deutlich geringer.
  • Portfolios, die diese beiden unterschiedlichen Managementstile verfolgen, weisen in der Regel gering korrelierte Alphas auf. Daher kann eine Kombination dieser beiden Strategien den Anlegern Diversifizierungsvorteile bieten.
  • Die Kombination von fundamental gemanagten und quantitativen Fonds führt in der Regel zu einer deutlichen Verringerung des Tracking Error des kombinierten Portfolios, ohne dass sich die allgemeinen Leistungsmerkmale wesentlich verschlechtern.
  • Das Faktorportfolio lädt auf verschiedene systematische Faktoren einschließlich dem kombinierten Multi-Faktor-Signal, das Grundlage der Strategie ist. Im Durchschnitt laden die Fundamentalportfolios nur auf den Carry-Faktor und haben ein deutlich geringeres Qualitätsexposure als ihre jeweiligen Benchmarks. Dies ist teilweise auf die High Yield-Allokation der Portfolios zurückzuführen, die im Durchschnitt mehr als 10 % beträgt.
Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass fundamentale und quantitative Ansätze zwar beide ihre Vorzüge haben und ihre jeweiligen Benchmarks über längere Zeiträume hinweg übertreffen können, die Quellen dieser Outperformance aber unterschiedlich sind, was zu sehr unterschiedlichen Alpha- und Tracking-Error-Eigenschaften führt. Anleger können von diesen Diversifizierungsvorteilen profitieren, indem sie ihre fundamental gemanagte Creditallokation um eine Multifaktorstrategie ergänzen. Über die Zeit wird dies zu einer stabileren Gesamtperformance des Creditportfolios führen und neue Quellen der Outperformance erschließen.

Lesen Sie hier das vollständige Quoniam – White Paper Credit Factors (EN):

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